Medizinisches Versorgungszentrum Bochum

Das Medizinische Versorgungszentrum Bochum (MVZ) entsteht auf einem 17.500 m² großen Areal und umfasst einen modernen Neubau mit rund 7.000 m² Nutzfläche, ergänzt durch ein fünfgeschossiges Parkhaus. Auf fünf Etagen werden künftig verschiedene medizinische Praxen vereint, die eine spezialisierte Versorgung in den Bereichen Radiologie, Strahlentherapie, Neurologie, Orthopädie und Physiotherapie bieten.

Zukünftig werden unter anderem drei MRT-Geräte und elf CT-Geräte in den verschiedenen Praxen des Gebäudes betrieben. Diese Infrastruktur erfordert eine zuverlässige und ganzjährig redundante Kälteversorgung. Darüber hinaus ist das gesamte Gebäude vollständig klimatisiert, um den hohen Anforderungen an Komfort und Funktionalität gerecht zu werden. Für die Kälte- und Wärmeversorgung des Gebäudes wurden zwei Wasser/Wasser-Wärmepumpen mit einer Gesamtleistung von 1,2 MW Kälteleistung installiert. Als Wärmesenke in den überwiegenden Kühlphasen kommen zwei Rückkühler mit jeweils 600 kW Leistung zum Einsatz, die auf der Dachfläche des Gebäudes positioniert sind. Diese Rückkühler arbeiten als Trockenkühler mit einer zusätzlichen adiabaten Matten-Kühlung, um die Effizienz weiter zu steigern.

Im Heizbetrieb wird die Abwärme der medizinischen Geräte effizient genutzt: Die Kälteerzeuger/Wärmepumpen speisen die Wärme direkt in das Heizsystem des Gebäudes ein. Ziel ist es, nur die überschüssige und nicht genutzte Abwärme über die leistungsregelbaren Rückkühler abzuführen. Dabei werden die Systemtemperaturen dynamisch angepasst, um die Effizienz des Gesamtsystems zu maximieren.

Um selten auftretende Lastspitzen bei gleichzeitiger Heiz- und Kühlanforderung sowie Betriebsunterbrechungen der medizinischen Geräte auszugleichen, wurde ein Gas-Brennwertkessel als reiner Spitzenlasterzeuger vorgesehen. Zudem sorgen zwei Kältepufferspeicher und zwei Pufferspeicher auf der Heizungsseite für eine hohe Flexibilität und Betriebssicherheit. Die gesamte Kälteleistung wurde aus Gründen der Redundanz auf zwei Kälteerzeuger mit jeweils zwei hochmodernen Turboverdichtern aufgeteilt. Diese bilden eine 4er-Kaskade, in der sich jeder Verdichter je nach Leistungsanforderung individuell regeln lässt. Die eingesetzten ölfreien Turbo-Zentrifugalverdichter zeichnen sich durch eine exzellente Effizienz sowohl bei Dauerbetrieb als auch bei Teillast aus. Mit einem außergewöhnlich niedrigen Schallpegel erfüllen sie die Anforderungen an einen geräuscharmen Betrieb, was insbesondere in einem medizinischen Umfeld essenziell ist. Darüber hinaus sind die Verdichter optimal auf den Einsatz von umweltfreundlichen Kältemitteln mit einem sehr niedrigen Global Warming Potential (GWP) ausgelegt, wodurch sie einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz leisten.

Dieses innovative Energiesystem vereint modernste Technik, hohe Effizienz und Nachhaltigkeit. Es gewährleistet nicht nur die zuverlässige Versorgung sensibler medizinischer Geräte, sondern trägt auch zur Klimaneutralität des MVZ‘s in Bochum bei.

Bilder ©DSTR Planungsgesellschaft mbH


Architektur
Rotterdam Dakowski Architekten

Leistungen
gesamte TGA LPH 1-8

Bauherr
HCM Immo GmbH

Baukosten
TGA ca. 16 Mio.